Cnicus benedictus Linnaeus

Pflanzenbild Bildquelle. Die Pflanze.

Pflanzl. Fam.:

Asteraceae (Compositae) - Korbbluetler

Andere Namen:

Benediktenkraut, Bitterdistel, Benediktenkarde, Kardobenediktenkraut, Heildistel, Benediktinerdistel. (#104/180) Carbenia benedicta, Cardus benedictus, Bitterdistel. (#110/264) Benediktenkraut, Bitterdistel, Heildistel, Spinnendistel. (#144) Blessed Thistle (engl.), Our Lady's Thistle (engl.). (#146)

Inhaltsstoffe:

Bitterstoffe, Gerbstoff, Aetherische Oele, Vitamin A. (#104/181)

Das Benediktenkraut enthaelt vor allem Bitterstoffe, darunter das Cnicin und aetherisches Oel. (#144)

Vorkommen:

Die Heimat dieser Pflanze ist das Mittelmeergebiet. In Mitteleuropa ist sie nur selten zu finden. Waechst an Bachufern und auf feuchten Wiesen. (#104/180)

Das Benediktenkraut ist im gesamten Mittelmeerraum beheimatet. Der Drogenimport erfolgt aus Ost- und Suedosteuropa. Auch Italien und Spanien exportieren die Droge nach Deutschland. (#144)

Allgemeines:

Benediktenkraut ist in einigen Teemischungen und Fertigarzneimitteln aus der Gruppe der Galle- und Lebermittel enthalten. (#144)

Aussehen:

Die distelartige, einjaehrige Pflanze wird bis zu 50 cm hoch. Ihre blassgelbe Blueten sind von stacheligen Hochblaettern umgeben. Die laenglichen Blaetter sind dornig gezaehnt und die Staengel behaart. Typisch ist der bittere Geschmack. (#144)

Wirkungen:

Sehr bitteres, antiseptisch und antibiotisch wirkendes Kraut, hauptsaechlich als Magentonikum verwendet. Es hat schleimloesende, blutstillende, den Heilunsprozess foerdernde, sowie fiebersenkende Eigenschaften und stimuliert die Milchbildung. Innerlich bei Anorexie, mit Depression verbundener Appetitlosigkeit, Verdauungsstoerungen, Blaehungen, Durchfall, Katarrh und unzureichendem Milchfluss. Uebermaessiger Gebrauch fuehrt zu Erbrechen. Aeusserlich fuer Wunden und Geschwuere; ist bei Anorexie gut kombinierbar mit Chelone glabra und Cola ssp., bei Durchfall mit Filipendula ulmaria, Agrimonia eupatoria und Potentilla erecta. (#110/264)

(#104/181)

Das Benediktenkraut enthaelt vor allem Bitterstoffe, darunter das Cnicin und aetherisches Oel, die die Speichel und Magensaftsekretion foerdern. Es wird daher bei Appetitlosigkeit und Verdauungsbeschwerden eingesetzt. (#144)

Pflanzenbild Bildquelle. Die Pflanze.

Droge:

Der oberirdische Teil der Pflanze. (#104/180) Gesamte Pflanze. (#110/264)

Medizinisch verwendet werden die Blaetter und die bluehenden Zweigspitzen. (#144)

Dosis:

Tee:
1.5 bis 2 g (etwa 1 bis 2 Teeloeffel) getrocknetes, zerkleinertes Benediktenkraut wird mit ca. 150 ml kochendem Wasser uebergossen und nach 5 bis 10 Minuten abgeseiht. Zwei bis dreimal taeglich eine halbe Stunde vor den Mahlzeiten eine Tasse frisch bereiteten, ungesuessten Tee trinken. (#144)

Aufbewahrung:

Sie wird an einem luftigen Ort im Schattten getrocknet. Dann schneidet man sie in 5-10cm lange Stuecke und gibt sie in Papier- oder Stoffsaeckchen. (#104/181)

Sammelzeit:

Europa: die Pflanze wird waehrend der Hochreife im Mai/Juni gesammelt, wobei sie etwa 10-20cm ueber der Erde abgeschnitten und gebuendelt wird. (#104/181)

Warnhinweise:

Nicht waehrend Schwangerschaft und Stillzeit anwenden! (#144)

Nicht anwenden bei Ueberempfindlichkeit gegenueber Benediktenkraut oder anderen Korbluetengewaechsen! (#144)

Nicht anwenden bei Magen- oder Darmgeschwueren oder Krankheiten, bei denen eine Steigerung der Magensaftsekretion unerwuenscht ist! (#144)

Geschichte:

Urspruenglich in Klostergaerten angebaut, wurde einst fuer ein Allheilmittel gehalten und im 16 Jhdt. gegen die Pest sehr empfohlen. (#110/264)


Bildquellen:

Abbildung 1: Zeichner/in: unbekannt; Bild entnommen aus: WURZER Walter: "Die Grosse Enzyklopaedie der Heilpflanzen. Ihre Anwendung und Ihre Natuerliche Heilkraft.", Neuer Kaiser Verlag, 1994.

Abbildung 2: Zeichner/in: unbekannt; Quelle: Britton & Brown Illustrated Flora - 2nd Edition (1913) "An Illustrated Flora of the Northern United States and Canada";


Bibliographie:

Das Quellenverzeichnis der Enzyklopaedie