Echinacea purpurea (Linnaeus) Moench

Pflanzenbild Bildquelle. Die Pflanze.

Pflanzl. Fam.:

Compositae - Korbbluetler
Asteraceae (#103, #144)

Andere Namen:

Purple Coneflower, (&1) Herba Echinaceae (lat.-pharm.). (#103/2/299) Purpurner Sonnenhut, Igelkopf, Kegelblume, Rudbeckie. (#144)

Vorkommen:

Die Staude ist in Nordamerika beheimatet. (#103/2/299)

Die Heimat des Sonnenhuts ist Nordamerika. Mittlerweile wir die Pflanze auch in Europa kultiviert. Die Droge wird hauptsaechlich aus den Wildbestaenden Nordamerikas importiert. (#144)

Allgemeines:

Der Sonnenhut ist in vielen Fertigarzneimitteln zur Therapie von Erkaeltungskrankheiten oder als Tinktur, Frischpflanzenpresssaft oder in Wundbehandlungsmitteln enthalten. (#144)

Aussehen:

Der Sonnenhut ist im mittlerem Nordamerika heimisch und wurde schon von den Indianern als Heilpflanze geschaetzt. Heutzutage wird er aber auch hier als Zierpflanze angebaut.

Je nach Art wird der Sonnenhut bis zu 180 cm hoch (purpurner Sonnenhut). Charakteristisch sind seine Blueten mit den nach unten geschlagenen Bluetenblaettern und den an einen Igel erinnernden Bluetenkopf. Schmalblaettriger und blassbluetiger Sonnenhut sind vom Aussehen sehr aehnlich und unterscheiden sich vor allem in der Wuchshoehe. Der schmalblaettrige Sonnenhut erreicht nur eine Hoehe von 50 cm, waehrend der blassbluetige bis zu 120 cm hoch wird. Die Pollenkoerner sind bei purpurnen und schmalblaettrigen Sonnenhut gelb, beim blassbluetigen weiss. (#144)

Pflanzenbild Bildquelle. Die Pflanze.

Wirkungen:

In dieser Pflanze wurden antibiotisch und virostatisch wirksame En-In-Verbindungen (Tridecenpentain, Ponticaepoxid sowie Diindien- und Diin-tetraen-saeureamide) nachgewiesen. Auszuege aus Herba Echinaceae werden aeusserlich und innerlich bei Wundinfektionen und zur allgemeinen Resistenzsteigerung angewendet. (#103/2/299)

Praeparate aus Sonnenhut werden zur Steigerung der koerpereigenen Abwehrkraefte, Zubereitungen aus dem Kraut des purpurnen Sonnenhuts auch zur Wundbehandlung eingesetzt. Welchen Inhaltsstoffen die immunstimulierende Wirkung zuzuschreiben ist oder ob sie das Ergebnis des Zusammenspiels der einzelnen Komponenten ist, ist noch nicht genau bekannt. Als wirksame Bestandteile werden Polysaccharide, Kaffeesaeurederivate, Polyacetylene und Alkylamide ungesaettigter Fettsaeuren diskutiert. Diese Stoffe finden sich in aehnlicher Zusammensetzung in allen Sonnenhutarten. Am besten untersucht sind jedoch Zubereitungen aus dem Purpursonnenhutkraut und der Wurzel des blassbluetigen Sonnenhut.
Die Steigerung der koerpereigenen Abwehrkraefte beruht auf einer Stimulierung des unspezifischen Immunsystems, wie eine Steigerung der Phagozytoseaktivitaet der Fresszellen und die Foerderung der Freisetzung von Interleukin, Interferon und Tumornekrosefaktor alpha. Die antiviralen Effekte scheinen nicht auf einer virenabtoetenden Wirkung zu beruhen, sondern auf einer Hemmung des Eindringens von Viren in die Zelle. Dies kann moeglicherweise in der fruehzeitigen Behandlung einer Herpes simplex Infektion (Lippenblaeschen) mit einer Salbe hilfreich sein. Inwieweit insbesondere die Polysaccharide vom Organismus aufgenommen werden und systemisch wirken koennen oder ob der Effekt auf einer direkten Wirkung auf Mund-, Rachen- oder Darmschleimhaut, die fuer die Abwehrlage des Koerpers ebenfalls eine Rolle spielen, ist bisher nicht geklaert. Da ueber das wirksame Prinzip noch so wenig bekannt ist und sich die Sonnenhutpraeparate auch aufgrund der verschiedenen Herstellungsmethoden unterscheiden koennen, ist ein direkter Vergleich untereinander nur schwer moeglich.
Sonnenhutpraeparate werden haeufig zur Vorbeugung und Verkuerzung der Erkrankungsdauer von Erkaeltungen (Husten, Schnupfen), Harnwegsinfektionen und bei Infektanfaelligkeit empfohlen. Der beste Erfolg wird bei fruehzeitiger Anwendung, also zu Beginn der ersten Krankheitszeichen, erzielt. Eine rein vorbeugende Anwendung scheint keinen Effekt zu haben. Eine Anwendung ueber laengere Zeit (mehr als 8 Wochen) ist zu vermeiden, da eine Stimulierung der Abwehrkraefte nur begrenzt moeglich ist.
Bei der Anwendung sind spezielle Beschraenkungen zu beachten. (#144)

Dosis:

Tee:
Anwendung nicht ueblich. (#144)

Zubereitungen:
Entsprechend der Gebrauchsinformation der Arzneimittelhersteller. (#144)

Warnhinweise:

Nicht Einnehmen bei Neigung zu Allergien oder Ueberempfindlichkeit gegenueber Korbbluetlern! (#144)

Bei schweren chronischen Erkrankungen, wie Tuberkulose, Leukosen, Kollagenosen, multipler Sklerose und anderen Autoimmunerkrankungen sowie bei AIDS und HIV-Infektion wird eine Anwendung aufgrund allgemeiner Ueberlegungen nicht empfohlen. (#144)

Eine Anwendung von Echinacea - Praeparaten zur Injektion ist wegen der erheblichen Risiken (Fieber, Schuettelfrost, Schock, Uebelkeit, Erbrechen, Verschlechterung der Stoffwechsellage bei Zuckerkranken) nicht vertretbar. (#144)

Schwangerschaft / Stillzeit:
Bisherige Untersuchungen ergaben keine Hinweise auf eine fruchtschaedigende Wirkung. Dennoch sollten solche Praeparate nicht ohne aerztlichen Rat eingenommen werden. Inwieweit die Wirkstoffe in die Muttermilch uebergehen, ist noch nicht bekannt. (#144)

Kinder:
Da insbesondere bei Saeuglingen das Immunsystem noch nicht ausgereift ist, sollte eine Anwendung nur nach Ruecksprache mit dem Kinderarzt erfolgen. (#144)

Anwendungsdauer:
Die Anwendungsdauer bei Einnahme oder aeusserlicher Behandlung sollte 8 Wochen nicht ueberschreiten. (#144)


Bildquellen:

Photograph/in: unbekannt; Quelle: Internet;

Zeichner/in: unbekannt; Quelle: Britton & Brown Illustrated Flora - 2nd Edition (1913) "An Illustrated Flora of the Northern United States and Canada"nternet;


Bibliographie:

Das Quellenverzeichnis der Enzyklopaedie